Wetterkapriolen und die Auswirkungen auf den Gartenbau

08. Mär 2021

Wetterkapriolen und die Auswirkungen auf den Gartenbau

Ein Temperaturunterschied von 30° C ist auch für die Schweiz nicht alltäglich. Diese extremen Schwankungen mit viel Schneefall, gefolgt von frühlingshaften Temperaturen kennzeichneten die Wetterentwicklung der letzten Tage und Wochen. Wenn wir die längerfristigen Entwicklungen betrachten, sehen wir uns mit hohen Temperaturen im Sommer, in Verbindung mit langen Trockenperioden konfrontiert. Dies hat Auswirkungen auf die gartenbauliche Produktion und den Handel. In diesem Newsletter haben wir einige Informationen zu diesem Thema zusammengetragen und erläutern unsere Antworten auf die Wetterkapriolen.

Der 15. Januar 2021 bleibt uns allen in nachhaltiger Erinnerung. Zum ersten Mal seit 15 Jahren gab es innerhalb von 24 Stunden 50 – 130 cm Neuschnee. In St. Gallen wurden 59 cm erreicht und hier in Landquart fielen in dieser Zeit 120 cm Schnee! Diese Entwicklung stellte die Zierpflanzenproduktionsbetriebe und Gartencenter in diesen Regionen vor enorme Probleme:

  • Hohe Heizkosten
  • Gefahr durch Schneedruck und Beschädigung der Gewächshauskonstruktion
Schäden aufgrund zu hoher Schneelasten in den Gensetter Pflanzenkulturen, Landquart.
Schäden aufgrund zu hoher Schneelasten in den Gensetter Pflanzenkulturen, Landquart.

Vielerorts konten die Gewächshauskonstruktionen der hohen Schneelast nicht standhalten und oftmals sind Kulturen zerstört worden. Insbesondere die Kalthauskulturen (Primula, Viola usw.) waren betroffen, da diese enormen Schneemengen in Kalthäusern nicht «heruntergeheizt» werden konnten.

Bei diesen attraktiven Frühlingsboten könnte es daher mancherorts zu Engpässen kommen. Wir bei Gensetter konnten jedoch ausreichende Vorkehrungen treffen und verfügen über genügend Pflanzen, um auch die erhöhte Nachfrage im früh anlaufenden Geschäft befriedigen zu können.

Frühlingsflor

Sommerhitze
Neben den Schäden durch Schnee und Kälte macht uns in der gartenbaulichen Produktion auch die grosse Hitze im Sommer zunehmend zu schaffen. In verschiedenen Regionen der Schweiz wurde in den vergangenen Jahren Wasser im Sommer zum knappen Gut und einige Kantone mussten sogar zeitweilig die Wassernutzungsrechte reglementieren.

Im Zierpflanzenbau erfolgt die Versorgung mit dem lebenswichtigen Nass in der Regel durch eigene Brunnen und/oder Wasser aus der öffentlichen Versorgung. Mehrkosten in der Pflanzenproduktion entstehen z.B. durch:

  • Investitionen in Tröpfchenbewässerungssysteme oder Ebbe-Flut-Bewässerung.
  • Zusätzliche Arbeitsgänge der Bewässerung vor dem Versand, um die Pflanzenqualität auf dem Transport zu garantieren.
  • Höhere Transportkosten durch Gewichtszuschläge.

Auch hohe Aussentemperaturen können die Kulturbedingungen in den Gewächshäusern negativ beeinflussen. Die Poinsettien-Kultur in den Gewächshäusern beispielsweise beginnt oftmals schon im Juli und bereits ab August müssen die ersten Sätze für rund 14 Stunden täglich verdunkelt werden, damit sie die farbigen Hochblätter und Blüten bilden. In den letzten Jahren hatten wir zu diesem Zeitpunkt oft noch Temperaturen von über 30°C. Dies führt zu Hitzestaus unter der Verdunklungsfolie und kann Probleme bezüglich der Pflanzenqualität verursachen.

Poinsettienkultur mit Verdunklungseinrichtung
Poinsettienkultur mit Verdunklungseinrichtung

Trotz aller beschriebenen Probleme stellen wir uns mit Engagement und Kreativität den Herausforderungen, die uns vom Wetter «auferlegt» werden. Unser konsequenter Qualitätsanspruch, gepaart mit hoher Liefertreue und Termineinhaltung ist das Versprechen an unsere Kunden – egal wie das Wetter ist.

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